Bedürfniskompass

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3. August 2022

Ausbildungs­held mit Migrations­geschichte

Er ist 33, kam vor sieben Jahren von Syrien nach Deutschland und wurde nun vom niederbayerischen Regierungspräsidenten Rainer Haselbeck für seinen hervorragenden Berufsschulabschluss ausgezeichnet: Die Rede ist von Fares Mahmoud, bis vor Kurzem noch Hotelfach-Azubi im Baby & Kinder Bio-Resort ULRICHSHOF. „Es war einer der schönsten und emotionalsten Momente in meinem Leben, als mir inmitten des Publikums das Zeugnis vom Schuldirektor Xaver Dietrich überreicht wurde und ich merkte, dass ich mich nicht geirrt habe und dass ich alles erreichen kann, was ich will“, berichtet Fares sichtlich gerührt.

Nach dem Abitur in seinem Heimatland und einem dreijährigen Studium der Englischen Literatur kam Fares im September 2015 nach Deutschland. „Der in Syrien herrschende Krieg war natürlich Ursache zur Flucht“, erklärt er, „aber der wahre Beweggrund für dieses Abenteuer war mein Glaube. Denn ich glaube, dass das Leben eine Reise ist und man auch reisen muss. Unterwegs gibt es viele Stationen, wo man Leben, Lieben, Lernen und Arbeiten kann. Ich habe mir Deutschland als erste Station ausgesucht, wegen des Glaubens an den Menschen und die menschlichen Werte – und natürlich wegen des leckeren Bieres“, grinst Fares breit. Nach verschiedenen Deutschkursen und einem Integrationskurs begann er im September 2019 eine Berufsausbildung als Hotelfachmann im Baby & Kinder Bio-Resort ULRICHSHOF.

„Jeder sollte sich für den Beruf entscheiden, für den er brennt."

Julia Dobmeier (Personalabteilung)

Julia Dobmeier von der Personalabteilung war sofort von Fares begeistert: „Mir ist gleich seine aufgeschlossene, zuvorkommende und fröhliche Art aufgefallen. Wegen der Sprachbarriere hatte ich überhaupt keine Bedenken, da Fares schon gute Deutschkenntnisse hatte und auch sehr lernwillig war.“ Denn auf eins legt die erfahrene Personalerin bei Neueinstellungen ganz besonderen Wert: „Jeder sollte sich für den Beruf entscheiden,  für den er brennt. Um das rauszufinden ist es hilfreich, vorher ein Praktikum zu machen. Und dann sollte man einfach nur auf sich hören und die Ausbildung machen – egal wie alt man ist.“ Für Fares spielte sein Alter nahezu keine Rolle. „An meinem ersten Schultag habe ich mich nach der Vorstellungrunde kurz als Außenseiter gefühlt, denn ich war damals 30 und die andern waren teilweise nur halb so alt. Da ist mir bewusst geworden, dass ich zusätzlich zum normalen Lernen für die Schule auch noch lernen muss, eine Verbindung zwischen mir und den Mitschülern aus einer anderen Generation, Sprache und Kultur herzustellen. Zum Glück ist es mir gelungen, und nach einer Weile haben sich tiefe Freundschaften entwickelt. Wir haben zusammen gelernt und gefeiert. Und wenn mal jemand einen Erwachsenen brauchte, um über ein wichtiges Thema zu sprechen, dann sprachen sie mit mir. Ich glaube, ich war nicht nur der älteste Schüler der Klasse, sondern der gesamten Schule“, lacht Fares.

In den drei Jahren der Ausbildung durchlief Fares alle Abteilungen im ULRICHSHOF: „Ich habe am Empfang, im Restaurant und im Housekeeping gearbeitet und nicht nur sehr viel gelernt, sondern jeder Bereich hat mir auch richtig viel Spaß gemacht. Das Hotel bietet eine hervorragende Möglichkeit, mit verschiedenen Gästen aus unterschiedlichen Kulturen zu arbeiten. Es kommt garantiert keine Langeweile auf, weil jeder Tag und jeder Gast etwas Neues und Besonderes ist. Meiner Meinung nach ist ein Beruf in der Hotelbranche die beste Wahl, wenn man später mal im Ausland arbeiten möchte.

Dieser Meinung sind auch die drei weiteren ULRICHSHOF-Hotelfach-Azubis Rebekka Haller, Christian Rem und Marco Alfano, die zusammen mit Fares ebenfalls ihre Ausbildung erfolgreich bestanden haben. ULRICHSHOF-Juniorchef und DEHOGA Bayern Ausbildungsbotschafter Nikolaus Brandl ist stolz auf seine Schützlinge: „Wir sind sehr zufrieden mit den Zeugnissen unserer Azubis, sodass wir jedem ein Angebot zur Übernahme gemacht haben. Erfreulicherweise haben es alle vier angenommen“, so Nikolaus Brandl. „Wir haben gesehen, dass wir immer mehr Bedarf an wirklich kompetenten Fachkräften haben. Als Ausbildungsbetrieb ist man natürlich froh, wenn man die Möglichkeit hat, alle Azubis zu übernehmen.“ Für einen Ausbildungsbeginn in 2023 sind im ULRICHSHOF aktuell noch Plätze verfügbar. „Ich möchte zukünftigen Azubis mit auf den Weg geben, dass mit der Neuerung der Ausbildungsordnung in der Gastronomie und Hotellerie die Ausbildungsberufe nochmal stark an Attraktivität zugenommen haben. Mit der überarbeiteten Ausbildung der „Kaufleute für Hotelmanagement“ haben wir jetzt einen Ausbildungsberuf im Portfolio, der auch für das mittlere Management wichtige Inhalte vermittelt. Und auch die anderen Berufe haben in Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stark an Qualität gewonnen.“

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